Traurige, erschöpfte Person in einem Raum.

Charlott — Sonntag, der 7. Juni

Der Mor­gen bricht durch die ble­ichen Vorhänge, ohne dass die Sonne ihr Licht wirk­lich durch­drin­gen lässt. Ich liege noch einen Moment still im Bett, lausche dem dumpfen Rauschen der Lüf­tungsan­lage im Bad und spüre, wie die Müdigkeit meine Glieder fest umk­lam­mert. Der Kör­p­er weigert sich, aufzuste­hen; jede Bewe­gung kostet ein kleines Stück Kraft, das ich kaum noch habe.

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Verlassener Raum mit melancholischer Stimmung.

Die Depression, die Wand und Antrieb

Der Antrieb, seine Abwe­sen­heit, ist der Tage der Stören­fried, der meinen Tages­mut frisst, meine Angst auflack­ern lässt. Ärg­er und Wut ver­puffen gegen ihn, als würde ich, mein Zauber­er, eine Druck­welle gegen eine Wand jagen. Die Wand ste­ht. Die Tür, die der Zauber­er in der Wand gesucht hat. Sie gibt es nicht.

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Frau hält ein Kind und Buch.

Charlott — Donnerstag, 5. Juni

Heute ist ein­er dieser Tage, an denen das Geräusch der alarm­sicheren Tür­glocke im Flur mehr wie ein Tak­t­stock wirkt, der meine innere Sym­phonie dirigiert – eine Sym­phonie aus Wut, Verzwei­flung und ein­er flüchti­gen, fast schmerzhaften Hoff­nung. Der Pflege­di­enst. Die Ärzte. Sie schla­gen mir die Ther­a­piepläne ins Gesicht, als kön­nten sie damit das Unauswe­ich­liche kor­rigieren. Ich sehe, wie die Pflegekraft S. die Tropf‑Infusionen prüft, während ich im Kopf das Bild von Fritz sehe, wie er in seinem Bug­gy liegt, die Augen halb geschlossen, der kleine Kör­p­er von einem Beat­mungs­gerät erstickt. Der Gedanke, dass ich ihn hier nicht berühre, lässt meine Hände zit­tern – nicht aus Angst, son­dern aus ein­er sen­gen­den Wut, die mich bis in die Knochen treibt. 

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a cartoon of a woman in a white coat reading a book

2024-01-31 16

Biegt Scham die Depres­sion in sich, verkeilt sie zur Unle­ser­lichkeit. Das Leid verk­lärt sich in Nebel, das Fühlen ver­liert sich Freud­losigkeit. Scham. Ich nehme „Regen“ v. von Schirach zu Hand.

20230130 professional medicalperson sadness yellow

2024-01-30 13

Eine wiederkehrende Depres­sion wirkt wie ein Puz­zle. Ein, zwei oder fünf Puz­zleteile fand ich zum wiederkehren­den Wohl­sein, doch das Puz­zle ist unvoll­ständig. Die näch­ste depres­sive Episode zer­wirft das Puz­zlebild erneut, da einzelne Teile „Heilung“ fehlen.

20240129 professionell mediacal sadness caffee

2024-01-29 08

Depres­sion und Mann-Sein, schließt sich dies aus? Ja, wenn du es tra­di­tionell mit Alko­hol behan­delst und nein, nehme deine Freud­losigkeit, Gereiztheit, deine Schlaf­störung und den kaput­ten Antrieb zum Doc. Ein­fach. Ein­fach so.
#Depres­sion

2024-01-28 013

Gestern, die Konzen­tra­tion war futsch, reiste ich durch YouTubes Videos zur Depres­sion. Viele, von Profis, von „Geheil­ten“ mit ihrem Rat, was zu tun sei. Ich schenke mir Stille #Depres­sion.