Dunkle Treppe mit nachdenklicher Person.

Charlott – Montag, der 8. Juni

Ich liege wach, die Neon­röhre im Flur wirft ein kaltes Band durchs Fen­ster, und mein Herz macht Geräusche wie ein alter Beat­mungsap­pa­rat, unregelmäßig, nervös. Gedanken zer­ren an mir, wie Pfleger, die zu früh in den Raum kom­men: unge­beten, rou­tiniert. Welche Prob­leme löst die Ehe?

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a man kneeling on the floor - sich selbst bemitleiden

Warum dein Mitleid nicht hilft

Wusstest du, dass Mitleid ein entschei­den­der Fak­tor für meine Depres­sion ist? Wahrschein­lich nicht, denn du kennst mich nicht.

Vielle­icht ist Mitleid auch nicht der richtige Begriff für das, worum es wirk­lich geht. Doch es ist ein gängiges The­ma, wenn es um Krankheit und Leid geht. Viele ver­ste­hen darunter Ver­schiedenes. Es trägt die Melodie, dass Men­schen, mit denen wir mitlei­den, meinen kön­nten: „Ich brauche euer Mitleid nicht.“

Welche Arro­ganz, wie kön­nen sie unseren Zus­pruch ablehnen? Ja, sie kön­nen, und schützen sich damit sog­ar. Mir hil­ft Mitleid eben­falls nicht weit­er. Wenn jemand mit mir lei­det, wächst in mir die Idee: Jet­zt bin ich auch noch für ihn ver­ant­wortlich. So rutsche ich nur tiefer in die Spi­rale des Nicht-Genü­gens, des Gefühls, schlecht zu sein, wenn es anderen durch mich schlecht geht. Was für ein Teufel­skreis!

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Date Person conjuring ethereal smoke Surreal photography

Wie ich scheitere zum Grübeln bei der Depression

Sie sitzen vor dir, die Ärzte, und reden über Depres­sio­nen. Ich erzäh­le von Gefühlen, die ich nicht erlebe. Depres­sion ist eine üble Geschichte, eine Krankheit. Und gibt es Wege hin­aus, wenn sie sich ein­mal in dir fest­ge­set­zt hat?

Ich will diese Frage nicht beant­worten, denn dann müsste ich mich selb­st kon­fron­tieren. Ich müsste mich fra­gen, welche Ver­ant­wor­tung ich für die Depres­sion trage und wie ich sie wieder loswer­den kann.

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