Charlott, Mittwoch — 10. Juni
Zu Hause. Ich saß auf dem Boden, den Rücken gegen die Spüle gelehnt, und zählte die Kacheln zwischen meinen Füßen. Sieben. Immer sieben. Als ob das eine Antwort wäre. Als ob Zahlen mich retten könnten. Die Kaffeetasse neben mir ist kalt, der Kaffee darin schwarz wie die Nacht, in der ich nicht schlafen konnte. Wieder nicht. Ich sollte aufräumen. Ich sollte Fritz’ Medikamente sortieren. Ich sollte Werner anrufen und vorgeben, als wäre ich nicht nur ein Hohlraum, der seine Stimme verschluckt. Aber stattdessen starrte ich auf das Handy in meiner Hand. Eine Nachricht. Von ihr.
„Charlott, ich brauche dich. Heute. Bitte.“
Read more